Hermann Eller, unter dem Namen Hermann Rott am 20. September 1925 in Zwiesel geboren, kam er bereits am 23. September 1925 nach Natternberg zu seinen Pflegeeltern. Als das Ehepaar Eller ihn 1954 adoptierte, hatte er bereits eine Ausstellung in Deggendorf mit zwei Portraits. Sein künstlerisches Talent trat frühzeitig zu Tage: Obwohl er in der Schule im Zeichnen eher mäßige Noten bekam, gewann Hermann Eller schon als Bub einen Jugendwettbewerb.
Der Krieg ließ ihm jedoch keine Chance, seine Fähigkeiten zu vervollkommnen. 1943 wurde er zur Kriegsmarine eingezogen. 1944 geriet er in Kriegsgefangenschaft und musste in einem französischen Bergwerk arbeiten.
Erst 1947, nachdem er fast drei Jahre in französischer Gefangenschaft geschuftet hatte, fand Hermann Eller zur Kunst zurück: Eine Hilfsorganisation stiftete Zeichenmaterial für die Gefangenen. Seine erste Kohlezeichnung hieß „Baskenmütze mit Drillichjoppe“ und die rehbraune Kopfbedeckung sollte fortan sein Markenzeichen sein. Von 1947 bis 1948 erlernte er in Lens/Frankreich das Malen. Mit seiner ersten Ausstellung 1947 in Paris stieß Hermann Eller das Tor zur Kunstszene weit auf.
Foto: Birgmann
Ein Weiteres war seine Ehefrau Rosa: 56 Jahre lang bis zu ihrem Tod im Juni 2006 war die „Mam“ ein Eckpfeiler in Ellers Leben. Sie kritisierte ihn und ließ ihn „machen“, sie hielt ihm den Rücken frei und die Familie mit den drei Buben zusammen.
Eller bildete sich weiter, besuchte Akademien, bereiste die Welt. 1952 lernte er den akademischen Maler Karl Alexander Flügel in Ulrichsberg kennen, 1954 den Professor Franz Xaver Stahl in Erding. 1960 wurde er Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, wenige Jahre später Mitbegründer des Bayerwaldkreises und der Deggendorfer Künstlergruppe. 1964 erhielt er eine Förderung auf Anregung von Professor Gerikes von der Villa Massimo in Rom. Von da an beschickte er zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland. 1967 traf er den akademischen Maler Steppe in Ulrichsberg.
Anfang der 1970er Jahre macht er sich als freischaffender Künstler selbstständig. 1976 absolvierte er einen Lehrgang für Lithografie und moderne Druckgrafik bei Professor E. Funk an der Stuttgarter Akademie.
Der Mensch Hermann Eller
Hermann Eller malte am liebsten mit Öl und „alles, was in den Rahmen passt“. Die Motive für seine Landschaftsbilder fand er direkt vor der Haustür: Die niederbayerische Heimat an Donau und Isar mit ihren Auen und Niederungen, die Weite des Gäubodens und die karge Schönheit der Bayerwaldberge. Seine Stillleben spiegeln die Liebe zum Detail wieder, seine Porträts beweisen tiefes Einfühlungsvermögen. Selbst „Kaiser“ Franz Beckenbauer und der Regensburger Bischof Manfred Müller saßen in Ellers Atelier Modell. Unzählige Schüler haben seine Maltechnik nachgeahmt. Aus seinem christlichen Glauben, aus der Liebe und der Hoffnung hat Hermann Eller immer wieder neue Kraft geschöpft. Nach außen hin schien sein Optimismus ungebrochen, doch die dunklen Farben und gedämpften Stimmungen in seinen Gemälden lassen Ellers innere Zerrissenheit und die depressive Veranlagung seiner Seele erahnen.
Überblick über das künstlerisches Schaffen in: "H. Eller, Gemälde und Zeichnungen" (1981), "H. Eller, Gemälde" (1990) und "H. Eller, Zwischen Himmel und Erde" (1993)
Quelle: Regiowiki PNP
Kurz-Vita
1925 in Zwiesel, Bayerischer Wald, geboren
kam in französischer Gefangenschaft zur Malerei
seit 1970 freischaffend
verstorben am 05. April 2009
Ausstellungen im In- und Ausland / Veröffentlichungen:
1981 H. Eller: Gemälde und Zeichnungen
1990 H. Eller Gemälde
1993 Zwischen Himmel und Erde
Auszeichungen und Würdigungen
Pygmalion-Medaille der Kunststiftung der dt. Wirtschaft
Kulturpreis Ostbayern
Goldener Ehrenring der Stadt und des Landkreises Deggendorf
Paul Harris Fellow ( Rotary )
Kulturpreis des Bayer. Waldvereins
Bundesverdienstkreuz am Bande
Quelle: Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz
Atelierbesuch bei Hermann Eller in donau-tv