© Stadt Passau
Zurückblickend auf ein reiches architektonisches und künstlerisches Erbe ist Passau heute kulturelles Zentrum der bayerisch-österreichisch-tschechischen Grenzregion. Wie kaum irgendwo sonst verbindet sich die Pflege einer großen Vergangenheit mit einem vielseitigen und innovativen Kulturleben der Gegenwart.
Die Angebote der Museen und Galerien, die Pflege von Musik und Literatur, Theater und Kleinkunst begeistern Einheimische und Gäste. Ein Klima, gekennzeichnet durch Weltoffenheit und Toleranz, macht die 2000-jährige Dreiflüssestadt lebens- und liebenswert. Schon im Jahr 2014 spann die Stadt an einer "Richtschnur" für die kulturelle Entwicklung der Stadt, dem „kulturellen Entwicklungsplan“, einer WORD-Datei mit 112 Seiten! Ob er inzwischen - 2023 - erfüllt ist?
kurfürstliches Opernhaus
Scharfrichterhaus
In den 1970er Jahren stand die Stadt Passau unter starkem Einfluss durch die konservativen Kräfte. Deshalb formierte sich in Passau als Gegenkultur eine Bewegung des politischen Kabaretts, an deren Spitze die Kabarettisten Bruno Jonas und Siegfried Zimmerschied standen, und die von der konservativen Führung stark torpediert wurde. Es gab Nachrichtensperren über die Kabarett-Veranstaltungen, Anzeigen wegen Gotteslästerung und die Stadt Passau verhängte Aufführungsverbote. Trotz alledem wurde im März 1977 von Walter Landshuter und Edgar Liegl das "Scharfrichterhaus" gegründet, in dem auch Ottfried Fischer in seinen Anfangstagen auftrat.
Seitdem hat es sich zu einer bedeutenden Jazz- und Kabarettbühne entwickelt, und seit 1983 wird vom Scharfrichterhaus, in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und der Münchener Abendzeitung, das ScharfrichterBeil - im Jahr 2016 zum 34. Mal - verliehen.
Mittlerweile sind die Differenzen zwischen der Stadt und dem Haus beigelegt. Das Scharfrichterhaus ist derzeit fest im Passauer Kulturleben integriert und ist als eine bedeutende überregionale Institution in der heutigen Kabarettszene allgemein anerkannt.