Die ältesten menschlichen Spuren in der Region des Donaurandbruches stammen von den Randhöhen des Böhmerwaldes und weisen in die unvorstellbar frühe Zeit der Neandertaler bis vor 50.000 Jahren zurück. Mit der Wiedererwärmung nach der letzten Eiszeit fanden die Jäger und Sammler vor allem in der Donauebene sehr günstige Lebensbedingungen. Kräuterreiche Auwaldböden zogen Wild aus den höher liegenden Waldungen hinunter an den Strom. Der Fischreichtum sicherte ganzjährig die Ernährung. Fundstücke aus dem gesamten Donauraum weisen auf erste bäuerliche Besiedlung vor ca. 10.000 Jahren hin. Seit dem Beginn der Jungsteinzeit vor etwa 6.000 Jahren sind das Donautal und die Hochterrasse des Gäubodens dauerhaft besiedelt. Während Ackerbau auf trockenen, höheren Lagen vorherrschte wurde in den feuchten Niederungen Rinder- oder Pferdehaltung betrieben. Auf den hochwasserfreien Isarterrassen in Enzkofen, aber auch auf dem Natternberg bei Deggendorf, bestanden vor mehr als 6.000 Jahren Siedlungen einer Kultur, deren Merkmal die "Linearbandkeramik" war. Bei Aiterhofen/Ödmühle nahe Straubing konnte der größte Friedhof der frühen Jungsteinzeit ausgegraben werden. Um 2.000 v. Chr. war der Bogenberg ein mit kilometerlangen Erdwällen befestigter Stützpunkt der Bronzezeitleute. Die eindringenden Kelten, die das Eisen brachten, ließen sich auch in den Hanglagen des Vorwaldes nieder, sie schufen dort bis heute bestehende Siedlungen. Insgesamt beweisen Funde aus Jungsteinzeit, Bronze- und Eisenzeit, wie auch Castelle der Römer, z.B. Sorviodurum bei Straubing sowie Grabfunde der Bajuwaren ab dem 5. Jahrhundert eine dauernde Besiedlung der Donauebene bis zur planmäßigen Erschließung großer Waldgebiete durch die Agilolfinger, die eigentlichen Begründer Bayerns.
Quelle: Infotafel auf dem Grandsberg bei Schwarzach, Ausgangspunkt einer Wanderung auf den Hirschenstein - 1024 m üNN - mit weitem Ausblick über den bayerischen Wald, das Donautal und - bei guter Sicht - bis in die Alpen
Auf der linken Donauseite siedelten seit Jahrhunderten Volksstämme, welche unter dem Sammelbegriff "Germanen" zusammengefasst werden: ehemalige Stämme in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien, deren Identität in der Forschung traditionell über die Sprache bestimmt wird. Kennzeichen der germanischen Sprachen sind unter anderen bestimmte Lautwandel gegenüber der rekonstruierten indogermanischen Ursprache, die als germanische oder erste Lautverschiebung zusammengefasst werden. Das von den Germanen bewohnte Siedlungsgebiet wird entsprechend als Germanien bezeichnet. Erlebbar wird germanisches Leben etwa in der "Nibelungensage" - bestens dargeboten im Nibelungen-Museum Worms - und in Richard Wagners "Ring", aber auch in den Nibelungenfestspielen in Plattling.
Die "Kelten" siedelten Jahrhunderte vor der Zeitenwende etwa im heutigen östlichen Frankreich, in den sog. "Hallstatt-Kulturen" auch im Alpenraum und auch um 500 v. Chr. in dem keltischen Oppidum Sorviodurum. Sie wurden aber in grausamen Kriegen von den in südwestliche Richtung vordringenden Germanen und den nach Norden vordringenden Römern unterworfen. Im Kelten- und Römermuseum in Manching bei Ingolstadt werden diese beinahe tausend Jahre Geschichte der Kelten bestens dargestellt: Link
Geprägt wird die Besiedlung auf der rechten Donauseite - nicht nur des Donaurandbruches - um die Zeitenwende durch die Römer und ihre Kastelle wie etwa in Eining (Abusina), Regensburg (Ratisbona), Straubing (Sorviodurum), Künzing (Quintana), Passau (Batavis), Linz (Lentia) und etwa Enns (Lauriacum). All diese römischen Lager werden ausführlich beschrieben in der "Römer-Route" von RePaLi.
Schließlich wird die Besiedlungsgeschichte Straubings um die Zeitenwende und darüber hinaus ausführlich in einem Wikipedia-Artikel (in Kap 3 vom Altertum bis ins 21. Jahrhundert) und sehr anschaulich dargestellt im Gäubodenmuseum Straubing: Link
Fotos: pk