Leben & Wohnen
"keltisches" Leben und Wohnen ist auf zweierlei Arten überliefert:
a: archäologische Funde
b: antike - meist griechische - Quellen
zu b:
- Polybios, 2. Jh. v. Chr.:
griechischer Politiker und Historiker: Dörfer unbefestigt - Häuser ohne weitere Inneneinrichtung - schlafen auf Streu - Diodor, 1. Jh v. Chr.:
Gekleidet in bunt gefärbte und bestickte Hemden - tragen Hosen, die sie ,bracae' nennen - Mäntel, welche auf der Schulter von einer Spange festgehalten werden, schwere im Winter, leichte im Sommer - Athenaois, um 100 v. Chr.:
legen Heu auf den Boden und tragen das Essen auf Holztischen auf - Essen besteht aus wenig Brot, aber viel Fleisch, in Wasser gekocht und auf Kohlen oder am Spieß gebraten - essen mit Löwenappetit, wobei sie mit den Händen ganze Glieder greifen und davon abbeißen - ist Abbeißen schwierig, schneiden sie den Bissen mit dem Dolch ab - Kelten, die an Flüssen oder am Atlantik und am Mittelmeer wohnen, essen auch Fisch, und zwar gebraten, mit Salz, Essig und Kümmel - Öl gebrauchen sie nicht, weil sie wenig davon haben - Essen mehrere zusammen, so sitzen sie im Kreis beieinander, in der Mitte der Tüchtigste - ...
zu a:
- Schußmann, dt. Historiker, *1971:
aus unterschiedlichen oder auch nicht vorhandenen Grabbeigaben Schema einer hallstattzeitlichen Sozialpyramide:
Dorfoberhaupt - Familienvorstand - Familienmitglieder - Unfreie u. Sklaven - Tappert, dt. Historikerin, *1968:
Grabungsfunde in Straubing: zwei große Frühlatené-Siedlungen in der Bajuwarestraße und am Asterweg - Bronzegefäß " syrische Situla", bisher einzigartig in der Zone nördlich der Alpen, verweist auf rege Handelsbeziehungen weit vor römischer Zeit, als syrische Bogenschützen im römischen Sorviodurum stationiert waren