Der Linzer Mariendom - Bildquelle: Linz Tourismus 

Nun, wie beginnt man einen Sonntag in Linz? Wir besuchten natürlich den Marien-Dom. Schon seine schier unglaubliche Größe war bei einer Konzertreise mit der Schiedermayerschen B-Dur-Missa ein nicht kleines Problem, denn eine derartige Akkustik gibt es bei uns zuhause weit und breit in keiner Kirche.

Warum die Linzer Mitte des 19. Jahrhunderst meinten, eine derart riesige Kirche bauen zu müssen? Mit einem 130 m langen Außenbau, einer Hauptfirsthöhe von 44 Meter, einer Breite des Langschiffs von 27,5 m, des Mittelschiffs 13,5 m und des Querschiffs 60 m. Die Grundfläche beträgt 5.170 m². Angeblich finden darin einige tausend Besucher Platz. 

Falls also ein Besuch ansteht, hier gibt es eine Übersicht über Liturgie und Musik im Dom: Link

 

Übrigens, seit 2006 ist Mag. Josef Habringer Domkapellmeister. Er ist uns in bester Erinnerung, als er uns für die abschließende Probe zur Schiedermayrschen Missa am Pfingstsamstag 2007 seinen Probenraum bereitwilligst zur Verfügung stellt und uns auch eine Fagotistin vermittelte. Eine kurze Recherche bei der Dommusik hat ergeben, dass Josef Habringer diese Stelle auch im Jahr 2021 inne hat: Respekt!

BrucknerorgelSelbstverständlich stateten wir aber auch dem 'wirklichen' Dom der Stadt Linz, den Alten Dom, einen Besuch ab. Dort hat Anton Bruckner auf der Orgelbank gesessen, immerhin Namensgeber des Straubinger Anton-Bruckner-Gymnasiums, dem eine Vielzahl der Mitwirkenden an der o.g. Aufführung bis in die heutigen Tage verbunden sind. Aber auch Johann Baptist Schiedermayr (1779-1840) trat da die Orgel, wurde er doch lt. seiner Vita möglicherweise auch Mit-Begründer des heutigen Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, wurde sie doch 1823 als Gesangsschule gegründet. Und Schiedermayr war von Anfang an dort 14 Jahre tätig:

"Am 24. Februar 1804 ging er nach Linz und wurde als Musiker unter dem Dom- und Stadt-Kapellmeister Franz Xaver Glöggl in der Kirche, im Theater und bei der Bürgergarde an verschiedenen Instrumenten verwendet, bis er 1810 als Dom- und Stadtpfarr-Organist eingestellt wurde. Er war als 1. Kapellmeister am Landestheater tätig, war Dirigent der Redoutenbälle (Redoutensaal: ursprünglich so viel wie Wandelhalle, Saal, in weiterer Folge Tanzveranstaltung, Maskenball) und er komponierte Messen, Tänze für Gesellschaftskonzerte und Gelegenheitsstücke, außerdem gab er von 1823 bis 1837 Gesangsunterricht an der Gesangsschule der Linzer Gesellschaft der Musikfreunde. 1839, nach dem Tod von Franz Xaver Glöggl, wurde Johann Baptist Schiedermayr der Ältere provisorischer Dom- und Stadtpfarrkapellmeister."

Bildquelle: Diözese Linz