Die päpstliche Basilika minor St. Jakob und St. Tiburtius in Straubing gehört zu den herausragenden Sakralbauten im Gebiet der niederbayerischen Donau. Die ehemalige Stiftskirche und heutige Stadtpfarrkirche darf in vielerlei Hinsicht als „Königin der Kirchen Niederbayerns“ gelten. In ihrer geschichtlichen und architektonischen Entwicklung und ihrer außerordentlich reichen Ausstattung spiegelt sich die lokale, regionale und bayerische Kunstgeschichte vom späten Mittelalter bis zur Moderne wider. Begonnen in den Jahren nach 1400 durch keinen geringeren als Hans von Burghausen wurde St. Jakob zu einer der großen backsteingotischen Hallenkirchen Süddeutschlands.
St. Jakob weist hervorragende Grabdenkmäler auf und Werke von bekannten Künstlern wie Michael Wolgemut, Hans Holbein d. Ä., Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Der Zyklus von Glasfenstern aus dem Ende des 19. und beginnenden 20. Jahrhundert gehört zu den wichtigsten seiner Art in ganz Bayern. Das Moses-Fenster nach Entwurf von Albrecht Dürer zählt zu den epochalen Werken der Glasmalerei um 1500.
Im Januar 2022 fand endlich die Gesamtrenovation der Basilika minor St. Jakob mit der Einweihung einer neuen Orgel seinen krönenden Abschluss:
EULE-ORGEL, 2018-2022, IV+P/100
Die Orgelanlage der Basilika St. Jakob besteht aus drei Teilorgeln:
- Hauptorgel im historischen Gehäuse von 1898 auf der Westempore,
- Chororgel auf und hinter dem Orgelbalkon von 1965 in der Nordwand,
- Fernwerk, das über dem Heilig-Geist-Loch auf dem Dachboden steht.
Die Dreiteilung der Orgel hat nicht nur räumliche Gründe, da die Gesamtorgel nicht in eines der Gehäuse gepasst hätte, sondern vor allem das Ziel, den riesigen Kirchenraum optimal mit Orgelklängen zu durchfluten. Die Hauptorgel kann dies für den Gesamtraum, besonders aber für die Gemeinde im Kirchenschiff tun; die Chororgel hingegen ist prädestiniert für die Begleitung von gottesdienstlichen Handlungen im Bereich des Altarchores, sie kann aber zugleich die Klangbalance der Hauptorgel verstärken. Ganz anders das Fernwerk: Es erzeugt bewusst den Klang einer Orgel, die aus weiter Ferne klingt, quasi himmlisch ist, und bereichert mit diesem räumlich-akustischen Effekt den Gesamtklang.
Alle drei Orgeln werden von 2 Spieltischen angespielt. Diese sind identisch angelegt, sodass der Wechsel vom Haupt- zum Zweitspieltisch künftig keine Umstellung mehr erfordert. Alle Registrierungen, die am Hauptspieltisch eingespeichert wurden, sind auch am Zweitspieltisch verfügbar und umgekehrt. Es können sogar zwei Organisten von beiden Spieltischen gleichzeitig spielen, entweder additiv, oder sich die Teilwerke der Orgel untereinander aufteilen.
Quelle Text und Bild: Webseite St. Jakob
Webseite der Pfarrei: Link